Drawdown II: Girls
Bildung und soziale Gleichstellung von Frauen überall haben einen massiven Einfluss aufs Klima.
Wir setzen unsere Tour durch die 100 besten Lösungen des Klimaproblems fort. Falls ihr die Einleitung verpasst habt, findet ihr sie hier :)! Das englischsprachige Original findet ihr hier.
Zwei der Top 10 Maßnahmen befassen sich im Wesentlichen mit der Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen:
#7: Recht und Zugang zu Familienplanung
Reduzierung von 59.6 Gigatonnen CO2-äquivalent bis 2050
Die Rechte von Frauen auf freiwillige, hochwertige Methoden zur Familienplanung sicherzustellen, und das rund um den Globus, hätte einen kraftvollen, positiven Einfluss auf die Gesundheit, das Wohl und die Lebenserwartung von sowohl die Frauen selbst als auch ihre Kinder. Es kann auch Treibhausgas-Emissionen beeinflussen:
225 Millionen Frauen in Entwicklungsländern wollen wählen können, ob und wann sie schwanger werden, haben jedoch keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Doch auch in vielen anderen Ländern gibt es nur unzureichenden Zugang. So sind beispielsweise in den USA 45% der Schwangerschaften ungewollt. Momentan fehlen global 5.3 Milliarden US-Dollar zum zufriedenstellenden Zugang zur Verhütungsmedizin.
Der ökologische Fußabdruck wird im Zusammenhang mit individuellen Emissionen oft diskutiert. Global interessant ist auch die Summe aller dieser Fußabdrücke. Wenn auch allgemeine Zustimmung darüber herrscht, dass größere Zahlen den Planeten stärker beanspruchen, ist es jedoch in vielerlei Hinsicht problematisch, Bevölkerungszahlen direkt beeinflussen zu wollen:
Zuallererst ginge ein politischer Druck zu weniger Kindern gegen die Würde von Frauen. Weiterhin können auf keinen Fall reiche Länder (dort, wo die Emissionen am höchsten sind) Frauen in anderen Ländern vorschreiben, weniger Kinder zu haben. Wenn die "globale Familienplanung" sich jedoch auf die Bereitstellung von Gesundheitspflege und Verhütungsmitteln fokussiert und die Bedürfnisse von Frauen ernst nimmt, werden Stärkung von Frauen, Gleichstellung und Wohlergehen resultieren. Der Gewinn für unseren Planeten ist dann nur ein Nebeneffekt.
#6: Bildung für Mädchen und junge Frauen
Reduzierung von 59.6 Gigatonnen CO2-äquivalent THG bis 2050
Bildung ist die Grundlage für ein dynamisches, selbstbestimmtes Leben von Mädchen und Frauen, ihrer Familien und ihrer Gemeinschaften. Bildung ist auch einer der stärksten Hebel, die wir haben, um Emissionen zu verringern. Frauen, die mehr Zeit in der Schule verbracht haben, haben weniger, gesündere Kinder und nehmen stärkeren Einfluss auf ihre Familienplanung.
Gebildete Mädchen bekommen als Frauen bessere Gehälter und haben eine größere soziale Aufstiegsfähigkeit, was zu erhöhtem Wirtschaftswachstum beiträgt. Muttersterblichkeit und Kindersterblichkeit sinken. Es ist unwahrscheinlicher, dass sie als Kinder verheiratet werden oder gegen ihren Willen. Sie haben geringere Raten von HIV/AIDS und Malaria. Ackerland, welches von besser gebildeten Frauen verwaltet wird, ist produktiver und somit sind ihre Familien besser ernährt.
Bildung verstärkt auch die Belastbarkeit und rüstet Mädchen und Frauen, sich gegen den Einfluss von Klimawandel stark zu machen. Sie sind effektivere Verwalter von Nahrungsmitteln, Boden, Wald und Wasser, auch wenn die Natur sich verändert. Gebildete Frauen können besser mit Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen umgehen.
Heute gibt es viele ökonomische, kulturelle und sicherheitsbezogene Barrieren, die 62 Millionen Mädchen davon abhalten, ihr Recht auf Bildung zu realisieren. Schlüsselstrategien, um dies zu verändern, sind:
- Schule erschwinglich machen;
- Mädchen helfen, ihre Gesundheitsbarrieren zu überwinden;
- Reduzierung der Entfernung zur Schule und die Zeit, dort hin zu kommen; und
- Schulen mädchen-freundlicher gestalten.