Wissenswert • am 02.04.2017 von Rebecca

"Grüne" elektrisch angetriebene Passagierflugzeuge

Können wir in Zukunft mit gutem Gewissen fliegen?

Ist es bald soweit? Können wir endlich ohne schlechtes Gewissen fliegen?

Ein Artikel des BBC-Kanals gibt Hoffnung: In 10 Jahren könnte es die ersten elektrisch angetriebenen Passagierflugzeuge für in etwa 150 Personen geben. Diese sollen in der Lage dazu sein, eine Strecke von etwas weniger als 500km zurückzulegen. Das wäre mehr als ein Direktflug von Paris nach London (ca. 350km Luftlinie). Für viele Flüge innerhalb von Europa wäre ein solches Flugzeug also einsetzbar. Das Unternehmen, dass sich der Sache annehmen will, ist das US-Startup Wright Electric. Ihr Ziel ist ambitioniert: Bis in 20 Jahren sollen alle Kurzstreckenflüge elektrisch sein. Das wären (laut BBC) etwa 30% aller Flüge weltweit.

Anscheinend habe Easyjet bereits Interesse an der neuen Technologie angemeldet, denn ohne die Abhängigkeit von Kerosin könnte Fliegen sogar noch günstiger werden. Das Unternehmen Wright Electric finanziert sich derzeit über einen "seed accelerator" namens Y Combinator, der bereits bekannte Unternehmen wie Dropbox, AirBnB und Reddit unterstützt hat.

Im besten Fall stammt die Energie für das Fliegen der Zukunft aus regenerativen und klimaneutralen Quellen. Ein weiterer Vorteil der Nutzung elektrischer Energie ist die geringe Lautstärke der Motoren. Das größte Problem stellt bisher allerdings die Batteriekapazität dar. Allein aus Sicherheitsgründen müssten elektrische Flugzeuge einen Hybridmotor besitzen um im Notfall auf andere Energiequellen umsteigen zu können. Das Problem des langwierigen Aufladens der Batterien soll durch ein Batteriewechselsystem gelöst werden. Während das Flugzeug in der Luft ist, wird bereits eine Ersatzbatterie am Zielflughafen geladen und vorbereitet. Der Austausch erfolgt während des Ein- und Aussteigens der Passagiere.

Nicht nur Wright Electric, sondern auch Airbus sieht das Potential und arbeitet daran elektrisches Fliegen in Zukunft für die breite Masse möglich zu machen. Dafür ist das Unternehmen vor Kurzem eine Kooperation mit Siemens eingegangen. Helikopter, Frachtmaschinen ohne Passagiere und regionale Passagiermaschinen sollen in Zukunft elektrisch fliegen.

Das folgende Video zeigt, dass die ersten (kleinen) Schritte mit dem E-Fan 2.0 bereits geschafft sind.



Komplett neu ist die Idee also nicht. Im Segelflug werden bereits heute elektrische Motoren zur Unterstützung verwendet, aber auch dort muss sich die neue Technik erst einmal durchsetzen. Das wird mit kommerziellen Passagierflugzeugen nicht anders sein. Hybride Motoren können da tatsächlich helfen, erst einmal Vertrauen aufzubauen.

Wem das alles zu lange dauert, der kann auch heute schon etwas für die Umwelt tun, wenn er nicht ums Fliegen drum rum kommt. Keine Frage, alternative Verkehrsmittel wie die Bahn sind immer besser und sollten erste Wahl sein. Trotzdem ist die CO2-Kompensierung der getätigten Flugreisen jedem ans Herz zu legen. Das Unternehmen atmosfair bietet hierfür eine transparente und gute Möglichkeit. Mehr dazu ein anderes Mal auf unserem Blog.

Bis dahin, gute Reise!